Schwert/Stock

Meisterung des Augenblicks

Ken-Jutsu beruht auf dem alten japanischen Wissen von der Beherrschung des Augenblicks: Aufmerksamkeit, Präzision und Entschlossenheit. Im Training entwickeln wir eine klare Struktur, eine gerade innere Haltung und – in Relation zum Partner – ein Gefühl für Rhythmus, Timing und Distanz. Ein gesunder Körper und ein klarer beweglicher Geist resultieren aus dieser Praxis.
Die Techniken der Stockkampfkunst sind in vielen alten Samurai-Schulen zu finden. Der Jo ist mit seinen 127 cm Länge ein sehr schnelles und wendiges Utensil. So kann man – wie beim Jonglieren mit Gegenständen – mit dem Jo Beweglichkeit, Schnelligkeit und Lockerheit trainieren. Mit dem Erlernen von fließenden Bewegungsabläufen kommt ein Gefühl für Rhythmus und Timing dazu. Die Arbeit mit dem Jo bietet zudem den Aspekt einer Kampfkunst – den Stock als Mittler zu “erfühlen”, Energien zu erzeugen, aufzunehmen und umzuleiten. Die Bewegungsenergien, die aus den Hebelmomenten des Stocks resultieren, werden auf eine interessante Art mit den Willensenergien verbunden: Sie setzen Aufmerksamkeit und Entschlossenheit voraus und fördern diese.

Während anfangs die Herausforderung darin besteht, das kinetische Moment der verschiedenen Waffen zu benutzen, vermitteln die Waffenkünste mit etwas Übung eine große Freiheit und Freude im Umgang mit den Dingen und sich selbst.

Wir unterrichten die Schwertkunst aus dem Aikido (Aiki-ken) und die Schwertkunst Kashima-no-tachi in Ausrichtung an das Shiseikan am Meji-jingu in Tokyo. Kashima-no-tachi basiert auf der Tradition der Ko-ryu Kashima-shin-ryu. Diese 500 Jahre alte Kampfkunstschule geht auf den Samurai Matsumoto Bizen-no-kami (1467-1524) zurück. In der Kashima-shin-ryu werden für die Praxis der Grundschläge und der Basis-Formen Holzschwerter mit Tsuba (Bokkuto) verwendet, für höhere Formen werden mit Leder ummantelte Bambusschwerter (Fukuro-Shinai) benutzt. Die Übungen im Schwertziehen (Batto-jutsu) werden mit Metallschwertern (Iaito oder Katana) praktiziert.